Gründungsmitglied und Meister der Gruppe FfK
Sascha Büttner, geboren 1966. Danach Verweigerung des Militärdienstes. Anschließend verbringt er dreizehn Jahre in einem Kinderheim. In der Grundschule bekommt er Ärger mit seinem Kunsterzieher, da er die Benutzung von Farbe bei seinen „Baumbildern“ entschieden ablehnt. Der sonstige Schulverlauf weist keine Besonderheiten auf. Erst in der Oberstufe werden die Lehrer wieder auf ihn aufmerksam, man will mit ihm ein Wörtchen Teutsch reden. Im Alter von dreizehn Jahren kommt er zur Mutter. Er entdeckt bei einem zufälligen Blick aus seinem Fenster ein größeres Gebäude in der Ferne. Akribische Nachforschungen beginnen. Mit fünfzehn Jahren erwirbt Sascha Büttner seinen ersten Fotoapparat. Es entstehen Fotografien von Bäumen und Wegen in schwarz-weiß. Jahre danach gründet er mit Freunden die Fotogruppe „Fishing for Kompliment“ und ist fortan einer von zwei „Meistern“ der Gruppe. Aktivitäten und Ausstellungen folgen. Man bringt sich gemeinsam die Grundlagen der Fotografie bei. Es wird konsequent in schwarz-weiß gearbeitet. Farbe ist verpönt. Mit zwanzig zieht Sascha Büttner von zu Hause aus. Er lebt in WGs, besäuft sich hin und wieder und trödelt in den Tag. Ab und zu versucht er zu malen. Das Fotografieren wird intensiver. Er schreibt sich in Mainz für einen Studiengang ein, besucht ein Proseminar und betritt anschließend nie wieder den Campus. Zu einem seiner Geburtstage leistet er sich eine Polaroidkamera und richtet diese auf sich selbst. Farbe schleicht sich in seine Bilder. Es beginnt ein intensiver Ausflug in die Musik. Mit „Blutiger Mischwald“ versucht er alles bisher Dagewesene über den Haufen zu werfen und die Musik neu zu erfinden. „Wenn ich einen Ton von mir gebe, mache ich Musik.“ Ein Jahr später ist die Revolution vorbei. Wieder greift er zur Kamera, wieder greift er zum Pinsel. Sascha Büttner entdeckt die Parallele und ihre Eigenschaft, Personen und Dinge zu überlagern. Er fängt an Wände vollzuschmieren. Seine ersten Wallpaintings-Wandbilder entstehen in Abbruchhäusern. Seinen Freunden verbietet er bis zum Abbruch der Häuser eine jegliche fotografische Dokumentation. Beim Umherschweifen in der Stadt sieht er einem Automechaniker beim Auftragen von Unterbodenschutz zu. Recherchen ergeben, daß es sich um Bitumen handelt. Bei einem Freund sieht er wie dieser Bitumen auf eine aufgespannte Leinwand aufträgt, um im Sinne der neuen Landmalerei „Fachwerk“ zu imitieren. Sascha Büttner ist begeistert. Jetzt endlich, mit 30, weiß er, was Bitumen ist.
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